Kampf dem Schimmelpilz

Gefahr durch Schimmelpilz?

Schimmelpilz ist der Sammelbegriff für eine Vielzahl von Pilzarten und meint dabei vor allem den sichtbaren „Belag“. Je nach Art und Lebenszyklus des Schimmelpilzes kann er erwünscht sein – wie der Edelschimmel auf dem Käse – oder aber auch die Gesundheit beeinträchtigen. Neben dem rein optischen Aspekt ist es daher auch für einen gesunden Wohnraum von Bedeutung, dass sich kein Schimmel ansiedelt.

Was tun?

Vereinfacht kann man die Lebensgrundlage des Schimmelpilzes auf drei Schlagworte reduzieren: Nährboden, Wärme, Feuchte. Da viele Schimmelsorten sehr genügsam sind, reicht ihnen oft die im Hausstaub enthaltene biologische Substanz als Nährboden aus. Auch die Temperaturspanne, in der Schimmelwachstum möglich ist, deckt einen weiten Bereich ab. Um eine Schimmelbildung wirksam zu vermeiden, muss also die Feuchtigkeit reduziert werden. Das Umweltbundesamt, die Landesgesundheitsämter und die entsprechende Normung gehen davon aus, dass bei einem Raumklima, dessen Feuchtigkeit dauerhaft unter ca. 65 % bis 70 % liegt, keine Gefahr für Schimmelpilzwachstum ausgeht. Der Hintergrund ist hier, dass bei normalen Wohntemperaturen und einer gemäßigten Feuchte bei einer intakten Bauweise kein Tauwasser auf Bauteiloberflächen entsteht. Liegen bauliche Fehler vor, wie etwa eindringende Feuchtigkeit an den Kellerwänden, undichte Rohrleitungen oder eine schadhafte Dachabdichtung, wird auch eine sehr aktive Beeinflussung des Wohnklimas nicht dauerhaft zum Erfolg führen.

Richtig lüften

Ein sehr wirksames Mittel zur Reduzierung der Raumluftfeuchtigkeit ist „richtiges Lüften“. Der größte Erfolg wird dabei erzielt, wenn warme Innenluft durch kalte Außenluft ersetzt und wieder erwärmt wird. Dies ist in der Winterzeit relativ einfach möglich, führt aber im Sommer – insbesondere bei kalten Kellerräumen – immer wieder zu Problemen. Hier sollte in den kühlen Abendstunden gelüftet werden und während der heißen Tageszeit das Fenster zu bleiben. Auch wie die Fenster geöffnet werden ist von Bedeutung: Den größten Luftaustausch erzielt man, wenn Fenster von gegenüberliegenden Räumen vollständig geöffnet sind, so dass ein Luftzug entsteht. Gekippte Fenster sind übrigens eher nachteilig, weil hier der Bereich um das Fenster auskühlt aber im Raum wenig Luftwechsel stattfindet. Ideal ist es, wenn man mit einem Hygrometer (Luftfeuchtemessgerät) die tatsächliche Raumluftfeuchtigkeit im Auge behält. So wird man schnell ein Verständnis für wirksame und weniger wirksame Methoden entwickeln. Die Angst, man würde durch aktives Lüften die Heizkosten erhöhen ist eher unbegründet. Einerseits kühlt das Bauwerk durch kurzes Lüften nicht aus und so ist der „Wärmeverlust“ relativ gering und andererseits wird man bei trockener Luft meist eine niedrigere Raumtemperatur als angenehm empfinden und damit den Heizaufwand senken.

Kein Erfolg?

Stellt sich trotz angepasstem Raumklima kein Erfolg im Kampf gegen den Schimmelpilz ein, empfiehlt es sich nach den Ursachen zu forschen. Dies ist aber dann auch der Zeitpunkt, bei dem die Einschaltung von Spezialisten vorteilhaft ist. Mit entsprechendem Hintergrundwissen kann man möglichen Fehlern in der Bausubstanz auf die Spur kommen. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, durch die Installation eines Raumklimamessgerätes längerfristig die Raumtemperatur und -feuchtigkeit aufzuzeichnen und Defizite in der Nutzung aufzuzeigen.

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